Schlafmangel & Leistungsfähigkeit: Was Dich vom Schlafen abhält und wie Mütter Ihre Ziele damit sabotieren
Die intensiven Babyjahre brachten eine meiner Facetten zum Vorschein, die mir zuvor verborgen geblieben war – meine Selbstzweifel zeigten sich deutlich in Zeiten der Übermüdung.
An manchen Tagen, wenn der Schlafmangel mich fest im Griff hatte, fühlte ich mich nicht nur körperlich erschöpft. Es war, als ob meine Träume und Ambitionen mit jeder schlaflosen Nacht in unerreichbare Ferne rückten. In solchen Momenten überkam mich eine Welle von Zweifeln und Ängsten, die mich davon überzeugten, dass ich nicht gut genug war und niemals meine Ziele erreichen würde. Der Schlafmangel schien meine Pläne zu einem unerreichbaren Traum zu machen. Meine Motivation lag im Bett und gönnte sich eine Auszeit, nur ich nicht. An solchen Tagen erschien mir alles düster und meine Perspektive war sehr negativ.
Und dann leg mal los und arbeite motiviert an der Umsetzung Deiner Lebensvision. Was an Tagen wie diesen unmöglich schien. Der Zusammenhang ist bei mir so unmittelbar, dass ich mittlerweile in Stunden des Zweifelns direkt mein Schlafverhalten der letzten sieben Tage rekapituliere. Und tatsächlich feststelle ich, dass ich wenig oder schlecht geschlafen habe. Oder beides.
Auszeiten statt ständiger Produktivität: Warum wir uns erlauben sollten, unsere Bedürfnisse zu respektieren
Was bedeutet das für uns als erfolgreiche Frauen und zugewandte Mütter? Bekanntlich ist Schlaf mit Babys eine Rarität. Tatsächlich kommen Eltern, bis die Kinder ungefähr 6 Jahre alt sind, statistisch zu weniger Schlaf als notwendig. Dabei ist Schlafen eine der wichtigsten Ressourcen für unsere Psyche, unser Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl. Und anstelle von empathisch und liebevoll mit uns selbst zu sein, knechten wir uns. Dieser Hustle-Modus ist symptomatisch für viele Menschen und besonders verhängnisvoll für ambitionierte junge Eltern. Alles andere scheint wichtiger als Schlaf nachzuholen. Sehr laut sind doch die Empfehlungen der Hebammen, bitte zu schlafen, wenn das Baby schläft. Und trotzdem werden sie selten befolgt. Die Alternativen sind einfach zu verlockend und das Fomo-Gefühl zu stark. Und so verbringen frischgebackene Mütter ihre Zeit mit Putzen, Kochen, Organisieren, Arbeit und Haushalt. Der Schlaf steht hinten an. Getrieben von all diesen Prioritäten wird das Schlafbedürfnis verdrängt und in vielen Fällen als solches gar nicht mehr wahrgenommen. Was also ist los mit uns, dass wir uns permanent unter Druck setzen? Wir befinden uns in einer Gesellschaft, in der wir uns selbst dazu zwingen, hart zu arbeiten und keine Ruhepause zuzulassen. Wir fühlen uns gezwungen, ständig weiterzumachen und uns selbst auszubeuten. Wir wollen die Schlafzeiten des Babies nutzen, um an unseren Träumen zuarbeiten. Auf Dauer entfernen wir uns durch unsere Wahl von ihnen. Kind und Karriere ist, was wir wollen. Wir lieben unsere Kinder. Wir wollen präsente, zugewandte und liebevolle Mütter sein. Durch chronischen Schlafmangel sind wir aber gereizt und springen beim kleinsten Aufbegehren der Sprösslinge aus der Haut. Und wir lieben unser Business. Wir nutzen jede freie Minute, um es voranzutreiben… ohne Treibstoff. Es fehlt der Fokus, die Kreativität und die Leistungsfähigkeit. Was also gewinnen wir durch unser Verhalten? Was wir unseren Babys und Kindern beibringen, können wir für uns selbst nicht umsetzen. Es ist wichtig, dass wir uns erlauben, unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu respektieren. Wir dürfen uns Zeiten der Ruhe gönnen. Wir müssen uns sogar Ruhepausen gönnen – für unsere Gesundheit, Qualität unserer Beziehungen und für die Umsetzung unserer Ziele.Schlafmangel: Die unterschätzten Folgen für Körper und Geist
Hier ist eine Liste für Dich, wie sich mangelnder Schlaf in unserem Körper und Leben manifestiert. Die Auswirkungen können ganz individuell sein.- Leichtere Reizbarkeit
- Reduzierte Konzentration und Leistung des Gehirns
- Erhöhtes Risiko für Selbstzweifeln und Ängsten
- Eingeschränkte Selbstreflexion und Achtsamkeit
- Neigung zur reinen Funktionalität und reaktiven Handlungsweisen
- Übertragung der Verantwortung auf Andere
- Beeinträchtigung des Immunsystems und der Selbstwirksamkeit
- Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung
- Anfälligkeit der körperlichen und psychischen Gesundheit
- Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, wie z. B. Gedächtnis- und Problemlösefähigkeiten.
Warum Du trotzdem zu wenig schläfst. Finde heraus, was Dich blockiert.
Lust auf ein Gedankenspiel? Versetz Dich mal gedanklich in die letzte Situation, in der Du Dich unter Druck gesetzt gefühlt hast. Alles in Dir wollte sich auf die Couch legen und trotzdem hast Du Dich angetrieben, irgendwas zu erledigen. Denk Dich da genau rein. Sieh Dich förmlich in dieser Situation.- Welcher Gedanke treibt Dich zu Produktivität an? Welcher Anteil in Dir wird laut und was genau sagt er zu Dir, dass Du Dich entscheidest weiter zu husteln?
- Wie fühlt sich das an? Wo in Deinem Körper hast Du dieses Gefühl? Wie beeinflusst Dein Gedanke und Dein Gefühl Deinen weiteren Tagesverlauf?
- Welchen Effekt haben beide auf Dein Leben? Und wie äußert sich dieser im Umgang mit anderen Menschen, mit Dir selbst? Welchen Einfluss haben Sie auf Deine Arbeitsergebnisse und Dein Wohlbefinden?
- Wie fühlst Du Dich nach diesem Powernap? Wie geht es Dir und was machst Du als Nächstes?
- Wie geht Dein Tag in diesem Szenario weiter? Was tust Du und wie tust Du es? Was hat sich verändert? Wie ergeht es Dir im Zusammensein mit Anderen?
- Und nun geh noch einmal gedanklich an den Anfang dieser Szene. Alles in Dir möchte sich kurz auf der Coach ausruhen. Welcher Gedanke stand in diesem zweiten Szenario ganz am Anfang? Was hast Du gedacht und Dir gesagt, dass Du Dir erlaubt hast, Dir eine kurze Auszeit zu gönnen?